Die Gesundheit der Mitarbeitenden erhalten und fördern – auch im Gesundheitswesen
Health Professionals setzen sich beruflich intensiv mit dem Thema Gesundheit auseinander, gleichzeitig erleben sie nicht selten ihr berufliches Umfeld als beeinträchtigend oder gar schädigend für ihre eigene Gesundheit. Diesen Umstand belegen die folgenden Zahlen: Gemäss Job-Stress-Index 2020 fühlen sich in der Schweiz fast 30% der Berufstätigen emotional erschöpft (1). Deutlich höher liegt der Anteil im Pflegeberuf, hier stufen 40 Prozent ihre Berufsbelastung als kritisch ein (2). Die geringe Verweildauer in den Pflegeberufen, diese liegt bei rund zehn Jahren, ist eine Konsequenz davon. Der Hauptgrund für den Wechsel in andere Berufe liegt in ungünstigen Arbeitsbedingungen, Arbeitszeit, persönliche und finanzielle Gründe tragen nur unterdurchschnittlich zu dieser Entscheidung bei, wie die Ergebnisse der NEXT Studie (3) zeigen.
Das BGM umfasst die folgenden drei Handlungsfeldern:
- Betriebliche Gesundheitsförderung
- Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
- Abwesenheitsmanagement und Reintegration
Während in den Anfängen das BGM mehrheitlich aus Einzelmassnahmen bestand, wissen wir heute, dass nur eine gezielte Entwicklung das BGM erfolgreich macht. Ausgangspunkt sollte immer eine Analyse sein, die spezifische Stressherde einer Organisation ausfindig macht.
Spannend ist die Erkenntnis aus zahlreichen Evaluationen: Der Erfolg von BGM hängt ganz wesentlich von den sogenannten weichen Faktoren ab. Der Umgangston, die Wertschätzung, der ganze informelle Bereich der Kommunikation sind wesentliche Faktoren einer gesunden Betriebskultur. Es lohnt sich hier genau hinzuschauen, auch wenn wir wissen, dass kulturelle Änderungen viel Engagement und Zeit benötigen. Doch nichts zu tun ist keine Option, ansonsten fehlen uns morgen noch mehr Pflegende!
(2) https://careum.ch/de/aktuell/gesundheitsfoerderung-im-pflegeberuf
(3) http://dzd.blog.uni-wh.de/index.html%3Fp=11876.html