Innovation - die Welt mit den Augen der Kunden sehen
Das Gesundheitswesen ist auf Innovationen angewiesen, die Bekämpfung der Pandemie und der ausufernden Gesundheitskosten, sind nur zwei aktuelle Beispiele dafür. Doch wie gelingt es Innovation auf die Bedürfnisse der Kunden und den Markt auszurichten? Ein spannender Ansatz dafür ist die Lead-User-Methode.
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Entwickelt wurde diese von Professor Eric von Hippel, am Massachusetts Institute of Technology (MIT), USA. Er vertritt die Meinung, dass Innovationen zunehmend von den Nutzern kommen werden. Zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit: Die ersten Mountainbikes wurden von Tüftlern entwickelt, die auf dem Markt kein Produkt für ihre Bedürfnisse fanden. Heute sind diese Sportgeräte ein wichtiger Faktor auf dem Fahrradmarkt. Eine künstliche Bauchspeicheldrüse für Patienten mit Typ-1-Diabetes wurde von einer Fachkraft für Gesundheitskommunikation, die selbst an Typ-1-Diabetes leidet, gemeinsam mit ebenfalls betroffenen Software-Ingenieuren entwickelt.
Die Lead-User-Methode orientiert sich an einem offenen Innovationsprozess, mit dem Ziel, Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die besonders auf die Nutzer ausgerichtet sind. Um dies zu erreichen, werden fortgeschrittene Anwender, die so genannten Lead-User, sehr früh in diesen Entwicklungsprozess eingebunden. Dieser Ansatz sorgt dafür, dass Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle den zukünftigen Bedürfnissen der Nutzer bestmöglich entsprechen.
Lead-User können Privatpersonen, Experten, Wissens- und Know-how Träger unterschiedlichster Unternehmen oder Organisationen sein. Sie gestalten die Innovation gemeinsam mit einem Hersteller oder in manchen Fällen sogar autonom. Eine Herausforderung ist das Finden von geeigneten Lead-Usern. Zu Beginn empfiehlt sich, auf Basis der strategischen Herausforderungen, Suchfelder zu definieren, diese stehen für den Handlungsbedarf im Innovationsmanagement. Für jedes Suchfeld wird ein Steckbrief mit dem erforderlichen Knowhow des Lead-Users definiert. Das eigene Netzwerk kann als Startpunkt verwendet werden, es sollte jedoch auch ausserhalb der eigenen Bereiche gesucht werden. Von Beginn an muss klargestellt werden, dass Lead-User kein Honorar für ihre Mitarbeit, sondern lediglich eine Entschädigung für ihre Aufwendungen erhalten.
Für Unternehmen, die mit dem EFQM Modell arbeiten ist es interessant, das Vorgehen auf weitere Interessengruppen, wie Mitarbeitende, Partnerunternehmen und Behörden zu übertragen. Mit dem Lead-User und Lead-Partner Ansatz werden Entwicklungen und Innovationen konsequent auf die künftigen Bedürfnisse der wesentlichen Interessengruppen ausgerichtet und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung des Unternehmens.
Sie möchten mehr dazu erfahren? Maria Maier und Eveline Mettier freuen sich auf Ihre Kontaktnahme!
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