Managed Care Schweiz – Wohin geht die Reise?
Bildquelle: santésuisse 2019
Heute akzeptiert die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung eine freiwillige Einschränkung der Arztwahl im ambulanten Sektor. Rund 38% der Einwohner gehören einem Listen- oder telemedizinischen Modell mit Gatekeeping-Funktion an. Am zweit häufigsten vertreten, mit rund 25% der Einwohner, sind Versicherungsmodell mit Ärztenetz und Vertrag. Eine bemerkenswerte Entwicklung, auch unter dem Aspekt, dass heute mehr als zwei Drittel der Hausärzte in Ärztenetzwerken zusammen geschlossen sind. Auch der Bund will die koordinierte Versorgung, dieser Begriff wird heute häufig als Synonym für Managed Care eingesetzt, fördern. Im Bericht Gesundheit 2020 legt der Bundesrat einen Schwerpunkt auf die Etablierung und Weiterentwicklung der Versorgungsforschung, damit die Versorgung qualitativ weiterentwickelt und effizienter werden kann.
So weit, so gut kann man sagen. Patientinnen und Patienten profitieren nicht nur von Prämienrabatten, sondern auch von transparenten und optimierten Behandlungsverläufen. Qualitätszirkel sind in den Gruppenpraxen etabliert und ein massvoller Umgang mit den Ressourcen ist ein unverzichtbarer Standard. Eleonore und Jürg Baumberger sowie Felix Huber, Christian Köpe, die Herausgeber des Buches ‘Managed Care Swiss made’, sind sich einig, dass ein nächster Innovationsschub nötig ist, um die Entwicklung der koordinierten Versorgung weiter voranzutreiben. Beispielsweise die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS) sowie eine klare Definition der sehr unterschiedlich ausgestalteten MC-Modelle. Stichworte dazu sind Digitalisierung, E-Health, IT-Lösungen für MC-Modelle sowie der Einbezug aller Leistungserbringer über die ganze Behandlungskette. Konstruktive Vorschläge für die Realisierung sind im Buch, das in der Schriftenreihe der Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheitspolitik (SGGP/SSPS) erschienen ist, ebenfalls zu finden.
Mehr Informationen zu ‘Managed Care Swiss made’, unter www.sggp.ch.