Interprofessionalität und Excellence
Es gibt einen breit abgestützten Konsens, hinsichtlich der Wichtigkeit der interprofessionellen (1) Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. Dennoch wissen die meisten im Gesundheitswesen tätigen Personen aus eigener schmerzlicher Erfahrung, dass die interprofessionelle Zusammenarbeit in der Praxis oft übergangen wird oder der Prozess bei komplexen Problemen ins Stocken gerät. Wir sind uns alle auch einig, dass eine anspruchsvolle Diagnostik, Behandlung und Betreuung von Patienten nur mittels interprofessioneller Zusammenarbeit zu erreichen ist.
Anhand von fünf Erfolgsfaktoren, welche für die Interprofessionelle Zusammenarbeit von Bedeutung sind, möchten wir darlegen, weshalb die Arbeit mit dem EFQM Excellence Ansatz (2) die interprofessionelle Arbeit in wesentlichen Punkten unterstützten kann.
Erfolgsfaktoren interprofessionelle Zusammenarbeit | Beitrag EFQM Excellence Ansatz |
Patientenzentrierung: Der Miteinbezug des Patienten und seines Umfelds ist gelebte Praxis. | Konsequente Fokussierung auf den Kundennutzen. |
Teamarbeit: Die Prozesse und Verantwortlichkeiten sind definiert und den einzelnen Teammitgliedern bekannt. | Strukturierte Prozesse mit Abgrenzung der Aufgaben und Zuständigkeiten; bilden die Basis des EFQM Excellence Ansatzes. |
Kommunikation: Eine Kommunikation auf gleicher Augenhöhe fördert die Kooperationsbereitschaft massgeblich. Funktionierende Kommunikationswege und -gefässe sind etabliert. | Mittels regelmässigem Austausch, zwecks Identifikation von Stärken und Verbesserungspotentialen, wird eine gemeinsame Sprache geschaffen. |
Leadership: Gegenseitige Akzeptanz und Wertschätzung werden von der Führung vorgelebt. Verbindliche Ziele für die gesamte Organisation sind hinterlegt und finden entsprechende Beachtung. | Führungskräfte agieren als Vorbilder hinsichtlich Werthaltungen und ethischen Grundsätzen. Die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge des EFQM Modells machen die erzielten Fortschritte sichtbar. |
Wissens- und Qualitätssicherung: Die Kommunikation von verbindlichen Qualitätsstandards vermittelt Sicherheit. Alle lessons learned werden dokumentiert und tragen zur gemeinsamen Weiterentwicklung bei. | Der ‘Motor’ des EFQM Excellence Ansatzes ist die Anwendung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP). Alle Mitarbeitenden sind in die Qualitätsförderung eingebunden. |
Unsere Erfahrungen im Begleiten von EFQM Excellence Projekten in Spitälern und Kliniken bestätigen uns in der Feststellung, dass der Ansatz die Erfolgsfaktoren der interprofessionellen Zusammenarbeit, wie Patientenzentrierung, Kommunikation und Leadership, massgeblich unterstützt.
Sie möchten mehr dazu erfahren? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktnahme, Maria Maier und Eveline Mettier Wiederkehr.
(1) Definition aus dem vom Bundesrat lancierte Förderprogramm «Interprofessionalität im Gesundheitswesen» 2017 -2020:
‘In interprofessionellen Teams arbeiten Personen aus unterschiedlichen Berufen so miteinander, dass in einer bestimmten Situation jeweils diejenige Person die Verantwortung übernimmt, die am besten dafür geeignet ist. Solche Teams ken-nen die Kompetenzen ihrer Teammitglieder sehr gut und können ihre Aufgaben optimal koordinieren.’
(2) European Foundation for Quality Management